Trotz leidenschaftlichem Kampf und unbändiger Moral bleibt Pokalsensation für PSV aus

Der Pelsiner SV muss sich nach der ersten Runde aus dem Lübzer-Kreispokal verabschieden. Das Derby gegen Kreisoberliga-Spitzenteam SV Ducherow gewann der Favorit, doch es war bei weitem keine leichte Aufgabe für die Gäste. Die Entscheidung fiel dabei erst in der Verlängerung.

Die Rollen waren auf dem PSV-Sportplatz klar verteilt: Der Vorjahres-Fünfte aus der Kreisliga empfing den Dritten der abgelaufenen Kreisoberliga-Saison, dazu musste sich Gastgeber Pelsin in einem Testspiel im letzten Sommer mit 0:9 gegen die Nachbarn aus Ducherow geschlagen geben. Doch der Pokal hat bekanntlich seine eigenen Gesetze und diese Chance wollten die Pelsiner Fußballer für sich nutzen. Zu Beginn des Spiel hatte jedoch der SV Ducherow das Zepter in der Hand und hätten bereits nach nicht mal einer Viertelstunde in Führung gehen können, doch David Gleißner traf freistehend vor dem Pelsiner Tor nur den linken Innenpfosten, wenig später kratzte Abwehrchef Michel Geserick einen Abpraller von Tom-Benjamin Sander gerade so noch von der Torlinie. Nach der ersten Drangphase des Favoriten biss sich die Mannschaft von Trainer Andreas Gerth in die Partie und setzte die Ducherower vermehrt unter Druck. Immer wieder kamen die Pelsiner mehr oder weniger gefährlich vor das Gäste-Tor, doch am Ende fehlte es an der entscheidenden Präzision, sei es bei Kontern oder Standardsituationen. Gerade als sich beide Mannschaften auf Augenhöhe duellierten, schlug der Favorit aus Ducherow eiskalt zu. Eine scharfe Flanke von der echten Strafraumkante von Sander berührte noch den Kopf von Andre Winter, welcher das Spielgerät im kurzen Eck unterbrachte (34.). Doch die Pelsiner behielten ihre Köpfe oben und machten uneingeschüchtert weiter.

Der Ausgleich sollte jedoch erst nach dem Seitenwechsel fallen. Unmittelbar nach Wiederanpfiff war es Kapitän Stefan Wolff, der den Ball über die Abwehr zu Florian Wegner chipte, welcher wiederum ganz cool über Torwart Duggert zum 1:1 lupfte (46.). In der Folge entwickelte sich ein leidenschaftlicher Pokalfight, in dem die Pelsiner mit ihrem unbändigen Einsatzwillen den Favoriten beeindruckten und keinen Klassenunterschied erkennen ließen. Stattdessen war der PSV sogar näher an der Führung. Die größte Chance verhinderte jedoch Ducherows Keeper Felix Duggert mit einer Glanzparade, als Wolff eine Hannes-Gerth-Flanke von links aus Nahdistanz aufs Tor köpfte. Die Pelsiner warfen sich immer wieder in alle Bälle und Zweikämpfe, wodurch sich eine turbulente Schlussphase den über 100 Zuschauern bot. Die Ducherower drängten zwar auf eine Entscheidung innerhalb der 90 Minuten, die Pelsiner wiederum lauerten dabei auf gefährliche Konterchancen. Kurz vor Schluss schlug der Favorit doch tatsächlich zu: Wieder kam ein Ball über die rechte Seite in den Sechzehner, Geserick klärt zu kurz, ein Abschlussversuch wird vom eingewechselten Dützmann geblockt, der beim eigenen Klärungsversuch jedoch über den Ball haut und daraufhin Gleißner dankend zum 1:2 einschiebt (88.). Die Enttäuschung war den Gastgebern jedoch nur kurz anzumerken, sofort warf man für die Schlussminuten alles nach vorn. Eine Freistoß-Flanke von der linken Seite zog Paul Gerth aufs Tor, in der Mitte geht Ducherows Kalkowski klar mit der Hand zum Ball, von wo aus die Kugel zwar ins Tor fällt, allerdings nicht zählen darf. Schiedsrichter Christan Klank zeigte aber völlig zurecht auf den Elfmeterpunkt. Die fällige Rote Karte blieb für den Ducherower jedoch aus. Co-Kapitän Marcel Christen übernahm die Verantwortung in der Nachspielzeit und verwandelte den Strafstoß sicher zum verdienten 2:2 und der damit verbundenen Verlängerung (90.)!

Für diese bündelten die PSV-Akteure nochmal alle Kräfte, um am Ende siegreich vom Feld zu gehen. Doch erneut gehen die Gäste aus Ducherow glücklich in Führung, als eine eigentliche Flanke von Enrico Kopplin von der linken Seite immer länger wird und letztendlich im rechten oberen Eck des Pelsiner Tores zum 2:3 einschlägt (95.). Abermals ließ sich die Gerth-Elf jedoch nicht hängen und drängte in der Verlängerung auf den erneuten Ausgleich. Dem SV Ducherow waren nunmehr die schwindenden Kräfte anzumerken, welche nur noch irgendwie die Führung über die Zeit bringen wollten, die großen Chancen hatten dafür die Pelsiner. Die größte Chance vereitelte jedoch erneut Torwart Duggert, in dem er einen Schuss von der linken Strafraumseite von Steffen Krüger gerade so noch um den Pfosten lenkte. Auch der nun im Sturm agierende Geserick scheiterte knapp nach einer Wolff-Hereingabe. Am Ende kam es leider nicht mehr zum Ausgleich und der SV Ducherow setzt sich als Kreisoberligist mit einem blauen Auge gegen den Kreisligisten durch.

Die Pokelsensation blieb nach 120 leidenschaftlich umkämpften Minuten aus Pelsiner Sicht aus, allerdings machte man jeden Fan und allen voran Trainer Andreas Gerth mächtig stolz mit dieser Leistung, auch den Respekt der Zuschauer sowie den der Gäste aus Ducherow hat man sich nach dem Spiel sichtlich erarbeitet. Auf diese Leistung muss man im kommenden Kreisliga-Alltag aufbauen - gleich am kommenden Samstag, wenn es zum Start der neuen Saison zum Vierecker SV geht!

Tore: 0:1 Winter (34.), 1:1 Wegner (46.), 1:2 Gleißner (88.), 2:2 Christen (90./HE), 2:3 Kopplin (95.)

So spielte der PSV: Benschus - P. Gerth, Geserick, Möller (95. Kosanke) - Christen, Teske - H. Gerth (83. Müller), Krüger, Wegner (71. Dützmann), Wolframm (115. Gelb-Rot) - Wolff ©

Auf der Bank: Lüdemann (ETW), Klank, Engler, Fromm